Bei unserem Sommerurlaub haben wir lange gebraucht, um uns zu entscheiden wo es hingehen soll. Italien, Niederlande. Dort zu heiße Wetteraussichten, hier zu viel Regen vorausgesagt. Zeit ein Ziel anzusteuern, welches uns schon länger reizt. Ungarn, mit seinem Urlaubsparadies Plattensee.
Schon Freitag geht es los. Gepackt war schon alles am Vortag. Erste Etappe bis kurz vor Linz in Österreich. Auf einem Bauernhof, der gerade frisch von einem jungen Landwirt übernommen worden ist, bekommen wir Wasser für unseren Frischwassertank und übernachten auf einer Wiese am Hof. Morgens zum Frühstück bekommen wir sogar frische Milch und Eier an die Tür geliefert. So dürfen Urlaube anfangen und es verheißt Gutes.
Nach unserem ersten Urlaubsfrühstück geht’s nach Wien. Dort soll unser Bossa eine Maßanfertigung für einen Maulkorb erhalten, den wir sicherlich im Urlaub brauchen werden. Kurzum bekommen wir den leider nicht. Es gibt aber eine Empfehlung und wir bestellen ihn im Internet.
Wir düsen weiter und legen auf dem Weg zum Balaton noch einen Zwischenstopp am Neusiedler See ein, kurz vor der ungarischen Grenze. Ein schöner Platz und abends essen wir bei hervorragenden Weinen beim Weingut Sloboda. Sensationell. Das Leben ist einfach schön.
Nach einer morgendlichen Stärkung geht’s weiter.
Ungarn wir kommen. In Balatonfüred ist unsere erste Station der Platz Happy Camp. Name ist Programm und wir entspannen einige Tage dort. Einfach nichts tun. Lange schlafen, Mittagsschlaf und der Stress löst sich in Luft auf. Tolles ungarisches Essen, auf das wir uns gefreut haben bei Baricska.
Wir erkunden per Bus Balatonfüred und besuchen das Weinfest an der Strandpromenade. Was uns die Tage überrascht, ist das Wetter. Es ist doch viel heißer als erwartet. Stets um die 30° Celsius und wir haben einige Tage auch hohe Luftfeuchtigkeit. Unsere Klimaanlage zahlt sich gerade nachts aus und wir können gut schlafen.
Als wir den Campingplatz verlassen, ist unser Ziel die Weinregion Somlo. Angebaut wird dort unter anderem die regionale Rebsorte Juhfark (übersetzt »Lämmerschwanz«).
Mutterseelenallein stehen wir auf einem Wohnmobilstellplatz. Wir grillen abends und sitzen bis nachts am Lagerfeuer und reden und reden und reden… toll das wir alles zusammen genießen.
Eine Gelegenheit den typischen Wein zu probieren bekommen wir leider nicht. Es ist sehr einsam hier und die Restaurants der Region öffnen wohl nur am Wochenende.
Genug Ruhe. Wir suchen den Kontrast und fahren an den Ballermann des Balaton. Siófok. Und ab geht die Post auf dem Stellplatz Siocamping. Skoda-Treffen und Karaoke. Party bis in die Nacht. Autoposer, die in ihren geruchsintensiven Zweitakter über die Campingplatzwege stolzieren. Und Conny bringt abends nur „kurz“ Müll weg und bleibt bis 3 Uhr nachts bei unseren Stellplatznachbarn Christiane und Michael hängen. „Müll-Wegbringen“ ist also das neue „Zigaretten-Holen“. Unsere Nachbarn besitzen die Ausdauer sich Connys Lebensgeschichte anzuhören. Auch vor Connys Geographiekenntnissen kann ich sie nicht schützen. So sind wir wohl nicht in Ungarn, sondern Bulgarien wo die Landeswährung allseits bekannt ja Kunar ist. Christiane und Michael werden unsere Urlaubsfreundschaft des Jahres. Stellplatznachbarn wurden sie, weil unser Grizzly auffiel. Schon hat sich die Folierung gelohnt. Schicksal trägt oft Schönes in sich.
Lange Abende mit neuen Freunden aus Wolfenbüttel. Ein Ort der Jägermeister hervorgebracht hat verspricht hochprozentige Freundschaften. Die gab es dann auch. Ich könnte ja behaupten, dass es an den zwei Michaels lag. Einer ist schon sensationell. Zwei legendär 😉. Oder Michael, wie siehst du das?
Am Ende verstehen wir uns alle so gut, dass wir kurzerhand zusammen auf den nächsten Stellplatz Aranypart Camping wechseln, wo wir uns mit Nico, Marry und Nico jun. in ihrem neu ausgebauten CamperVan treffen, die uns aus München besuchen kommen und unsere zweite Urlaubswoche mit uns teilen. Die Abende mit Christiane, Michael und Marry und Nico sind feuchtfröhlich und lang. Einfach schön.
Am letzten Abend zusammen in großer Runde wurde gegrillt und lange zusammen gesessen. Mein Gott, wie alt werde ich wohl werden müssen, dass ich dann irgendwann so spießig bin und den Nachbarn den Abend verderben werde?! Nieeemals.
Christiane und Michael haben uns dann Richtung Heimat verlassen und wir wechseln nochmals das Revier. Auf dem Campingplatz Mirabella stehen wir direkt in erster Reihe am Wasser.
Wir teilen uns einen Platz und genießen die 5 Meter zum Wasser. Nico jr. natürlich am meisten. Abends hören wir Festival- und Konzertmusik vom Nahe gelegenen Veranstaltungsplatz. Bis auf ein morgendliches Mini-Gewitter werden wir mit viel Sonne verwöhnt, bevor wir uns an dem letzten Freitag unseres Urlaubs gemeinsam in Richtung Österreich aufmachen.
In einer längeren Etappe fahren wir bis an den Zenzsee in der Steiermark. Auf dem kleinen Campingplatz am Zenzsee stehen wir wieder gemeinsam und der erste Abend wird mit zwei Omnia-Gerichten gestaltet. Wir schmeißen zusammen und zaubern uns unser eigenes Zwei-Hauptgängemenü. Lecker. Eine Lasagne und ein Maultaschenauflauf.
Wir besuchen noch die regionale Alpakazucht und den Kunst- und Handwerkermarkt auf dem Franzbauerngut. Ein letzter gemeinsamer Abend, der HSV besiegt Hannover 96 mit 1:0 und dann geht auch dieser Urlaub zuende und wir treten den Rückweg an. Daran ändert leider auch die letzte Ziehung der Lottozahlen nichts.